
Was ist Metastasen?
Im Allgemeinen haben gesunde Zellen ihren festen Platz im Körper. Bösartige Zellen jedoch können die anatomischen Grenzen ihres Heimatorgans überschreiten. Sie wachsen „invasiv“, dringen also in ihre Nachbarschaft ein und zerstören das umgebende Gewebe. So wachsen zum Beispiel Krebszellen, die in der Schleimhaut des Dickdarms entstanden sind (Dickdarmkrebs) in die Wand des Darmes ein. Sie können bis an die Oberfläche des Darms gelangen und von dort in die Bauchhöhle und umgebende Gewebe einwandern. Auf ihrem Weg können sie in Blut- und Lymphgefäße eindringen und mit dem Blut- und Lymphstrom in entfernte Organe, z.B. in die Leber oder Lunge gelangen, dort anwachsen und Tochtergeschwülste, in der Fachsprache „Metastastasen“ genannt, entwickeln.
Die Metastase eines Dickdarmkrebs‘ in der Leber hat ähnliche Eigenschaften wie der Dickdarmtumor, von dem sie abstimmt und ist eine Lebermetastase, kein Leberkrebs. Die meisten Krebsarten metastasieren bevorzugt in bestimmte Organe. So wandert z.B. ein Dickdarmkrebs bevorzugt in die Leber oder ein Brustkrebs bevorzugt in die Knochen. Prinzipiell können aber Krebszellen aus jedem Ursprungsorgan in jedem nahen oder entfernten Organ Metastasen bilden („lokoregionale“ oder „Fernmetastasen“).
Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten des Krebsinformationsdienstes sowie der Deutschen Krebsgesellschaft.
Untersuchungsmethoden
Metastasen können das erste Zeichen einer Krebserkrankung sein: Knochenmetastasen lösen Knochenschmerzen aus und können auf einen Brustkrebs hinweisen; eine Gelbsucht oder Wasser im Bauch deuten auf Metastasen durch einen Dickdarmkrebs hin – oder ein Krampfanfall macht wegen Gehirn-Metastasen auf einen Lungenkrebs aufmerksam.
Entdeckt der Arzt einen Tumor am Ort der Entstehung („Primärtumor“) als erstes, sollte der Patient weitere Untersuchungen erhalten, um die Ausbreitung der Krebserkrankung festzustellen („Staging“) und um dabei insbesondere Metastasen zu erkennen.
Wichtige Untersuchungsmethoden:
- Körperliche Untersuchung
- Laboruntersuchungen
- Magen- und Darmspiegelung (Gastroskopie, Koloskopie) und ggf. endoskopischer Ultraschall (Endosonographie)
- Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie)
- Ultraschalluntersuchung (Sonographie)
- Röntgendarstellung von Lungen, Knochen und anderen Organen
- Computertomographie (CT)
- Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT)
- Skelettszintigraphie
- Positronenemissionstomographie (PET-CT) bei speziellen Fragestellungen
- Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie)
- histologische Diagnose (feingewebliche Untersuchung) durch den Pathologen
Alle diese Untersuchungsmethoden bieten die Mitglieder des Onkologischen Zentrums in Ihrer Nähe an.
Behandlungsmethoden
Hat ein Krebs Metastasen entwickelt, ist er häufig nicht mehr heilbar. In diesem Fall ist das Ziel, die Metastasen zurückzudrängen oder zumindest das weitere Wachstum zu verlangsamen. Der Effekt ist, „die Uhr der Erkrankung zurückzustellen“: Patienten gewinnen so mehr Lebenszeit. Einige wenige Erkrankungen kann man auch im metastasierten Stadium heilen. Paradebeispiele sind der Hodenkrebs und bestimmte Formen der Lymphome.
Sie sollten mit Ihrem Arzt ausführlich über die Art der vorgeschlagenen Behandlung und das voraussichtliche Ergebnis (Prognose) sprechen. Außerhalb von Standardsituationen – etwa in frühen Krankheitsstadien, die durch anerkannte Leitlinien ausreichend beschrieben sind – sollten Empfehlungen immer in multidisziplinären Tumorkonferenzen, sogenannte Tumorboards, erarbeitet werden.
Empfohlene Therapien:
- Medikamentöse Therapie mit Zytostatika (Chemotherapie) oder zielgerichteten Substanzen (personalisierte oder „Präzisionstherapie“)
- Regionale Chemotherapie (gezielte Durchflutung von Krebsgeschwülsten mit Zytostatika über Katheter)
- Lokale Zerstörung von Krebsgeschwülsten durch Hitze oder Kälte
- Strahlentherapie
- Operative Entfernung in speziellen Situationen
- Möglichkeit der Teilnahme an Studien prüfen
- Palliativbetreuung, wenn eine Heilung nicht möglich ist.
Alle diese Behandlungen bieten die Mitglieder des Onkologischen Zentrums in Ihrer Nähe an.
Erfahrungsberichte
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Selbsthilfegruppen
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Hinweis
Patienten mit Metastasen werden von unterschiedlichen Fachabteilungen und Personen behandelt, abhängig von Herkunft und Auswirkungen der Metastasen.