Heute kommt der 72-jährige Frank mit dem Schwarzen Melanom gut zurecht. Doch der Weg zur besten Therapie war mit Rückschlägen verbunden, Aufgeben nie eine Option. Wie seine Behandlung anschlug, erzählt er hier.

Mein Name ist Frank H.

Mitte März 2015 fühlte ich einen kirschkerngroßen Knoten unter der Achselhöhle. Eine Woche später hatte er die Größe einer Walnuss. Meine Frau drängte mich zu einem Arztbesuch. Der Hausarzt schaute sich die Schwellung an, konnte sie aber nicht einordnen und überwies mich zu einem Chirurgen. Dieser benötigte ein MRT und gab mir zwei Adressen von Radiologen in Wiesbaden. Dann begann die Telefoniererei und Zweifel an unserem Gesundheitssystem kamen bei mir auf. Ein Radiologe hatte einen Termin in sechs Wochen, der zweite in vier. Ich habe alle Radiologen und Krankenhäuser in Wiesbaden angerufen, der günstigste Termin wäre in drei Wochen. Und das, während die Schwellung unter meinem Arm schon so groß war wie ein Ei. Dank persönlicher Kontakte erhielt ich einen kurzfristigen Untersuchungstermin in Darmstadt.

Mit den MRT-Bildern ging ich zum Chirurgen, der überwies mich ans Krankenhaus. Dort wurde sofort eine Zellprobe entnommen. Eine Woche später fand der Besprechungstermin in der Onkologie der HSK statt. Da hätten meine Frau und ich gewarnt sein sollen, aber wir gingen sehr zuversichtlich hin.

Zum Termin mit dem Onkologen fuhren wir gemeinsam

Die Einleitung meines Onkologen versprach nichts Gutes, aber dann wurde uns der Boden unter den Füßen weggezogen. Die Diagnose „Schwarzer Hautkrebs“, nicht operabel und auch kein Primärtumor gefunden. Das mussten wir erst mal verkraften! Dann hieß es drei Wochen warten, bis die Genanalyse der Zellen vorlag. Danach begann die Immuntherapie.

In den drei Monaten der Therapie musste ich einmal wegen hohen Fiebers in die Notaufnahme und blieb vier Tage stationär. Mein Eindruck war, dass die Metastasen unter dem Arm weiter wuchsen. Ich hatte leider Recht. In dem CT konnte man es klar erkennen. Somit wechselte ich zur Chemotherapie über drei Monate. Nebenwirkungen wie Appetitlosigkeit, Schwäche etc. und die Schmerzen nahmen zu, so dass ich schließlich drei Schmerzmittel gleichzeitig nahm, um halbwegs gut zu schlafen.

Vertrauen ist bei einer komplizierten Therapie wichtig

Während der schwierigen Behandlung fühlte ich mich bei meinem Onkologen gut aufgehoben. Er nahm sich Zeit und beantwortete geduldig meine Fragen. Ich habe volles Vertrauen in ihn. Sein Team ist stets zuvorkommend und hilfsbereit, Gespräche mit der Psychoonkologin halfen meiner Frau mit der belastenden Situation umzugehen. Die Metastasen waren von der Chemotherapie nicht beeindruckt. Sie wuchsen kräftig weiter und schwächten mich. Letztendlich war auch die Chemotherapie erfolglos.

Erfolge beim 3. Versuch: Neue Immuntherapie hat angeschlagen

In den Monaten zuvor war eine weitere Immuntherapie zugelassen worden, mit der ich daraufhin behandelt wurde. Es begann ein Wettlauf mit der Zeit. Wer ist schneller, der Krebs oder die Therapie? Schon nach der zweiten Infusion merkte ich einen Rückgang der Schwellungen, nach der dritten Infusion ganz deutlich. Ich konnte alle Schmerzmittel absetzen und im CT war der Rückgang deutlich erkennbar. Die dritte Chance ist ein Erfolg!

Jetzt ist die Behandlung Routine. Ich erhalte alle 14 Tage eine Infusion. Nebenwirkungen habe ich kaum. Ich kann mit meiner Frau einen Schoppen trinken und die Geburtstage meiner Enkel feiern.